Ausbildung zum*r Gebärdensprachdozent*in

Gehörlose Gebärdensprachdozenten/-lehrer sind Botschafter der Gehörlosengemeinschaft. Indem sie durch ihre Unterrichtstätigkeit sowohl Gebärdensprachkompetenz als auch die Kultur Gehörloser vermitteln, stützen sie sozusagen als „Brückenpfeiler“ die Brücke zwischen der Welt der Gehörlosen und der Welt der Hörenden.

Die Aufgaben:
Die Aufgaben eines Gebärdensprachdozenten beinhalten einerseits die fachliche und didaktische Vorbereitung und Konzeption. Andererseits geht es im Rahmen des Unterrichts um die Vermittlung der Sprache. Dazu gehören unter anderem der Aufbau des Vokabulars, die Vermittlung von grammatischen Regeln und einer Gesprächskompetenz, Informationen zur Gehörlosenkultur und Gebärdensprachgemeinschaft. Häufig sind Gebärdensprachdozenten nebenberuflich tätig. Zunehmend finden sich jedoch auch hauptberuflich tätige Dozenten, z.B. in verschiedenen Gebärdensprachfirmen und auch (Fach)Hochschul-Studiengängen (z.B. in der Ausbildung von Gebärdensprachdolmetschern oder Gebärdensprachpädagogen etc.).

Informationsblatt zum Thema: Berufsbild Gebärdensprachdozent/-lehrer

Ausbildungsmöglichkeiten:
Die Ausbildungsmöglichkeiten haben sich im Laufe des Professionalisierungsprozesses in den vergangenen Jahren verändert. So gab es bereits verschiedene Modellprojekte mit der Möglichkeit des Abschlusses zum “Staatlich anerkannten/geprüften Gebärdensprachdozenten”.

Im GIB-BLWG – Bayerisches Institut zur Kommunikationsförderung für Menschen mit Hörbehinderung – mit Sitz in Nürnberg startet jährlich ein mittlerweile fest etablierter berufsbegleitender Ausbildungsgang zum “Staatlich anerkannten Gebärdensprachdozenten”.

Die Ausbildung umfasst insgesamt 3 Jahre (6 Semester) mit insgesamt 772 Unterrichtsstunden. Sie wird in der Regel an Wochenenden (ca. 1x monatlich) in Nürnberg durchgeführt. In den ersten drei Semestern finden darüber hinaus Blockseminare statt. Auch die Prüfungen werden in dem Institiut vor Ort absolviert. Die Kosten betragen pro Semester EUR 350,- (ohne Verpflegung und Unterkunft). Als Zulassungsvoraussetzung werden eine hohe Gebärdensprachkompetenz, Kenntnisse über die Gehörlosenkultur sowie das Bestehen des Aufnahmegesprächs benannt.

Weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung finden Sie hier: www.giby.de

 

Auch das Unternehmen „GebärdenVerstehen“ mit Sitz in Heidelberg bietet eine berufliche Weiterbildung zum*r „Dozent*in für Deutsche Gebärdensprache“ an. Mit dem Zertifikat über die Teilnahme ist die direkte Anmeldung bei der Hessischen Lehrkräfteakademie in Darmstadt für die staatlichePrüfung als Lehrer*in für Gebärdensprache möglich.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Ablauf finden Sie hier: www.gebaerdenverstehen.de

Weitere Ausbildungsmöglichkeiten sind uns derzeit nicht bekannt. Gerne nehmen wir Hinweise hierzu entgegen.
Hinweis: Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.